Samstag, 26. Oktober 2013

... in Indien (#9)

Ankunft in Madurai, Waschtag und erstes Kennenlernen
 
Der Samstag wurde zu einem ungeplanten Wasch- und Ruhetag. Nachdem Bischof Dr. Daniel uns den Tagesplan für Sonntag vorgelegt hatte, wussten wir diese Pause zum Durchatmen umso mehr zu schätzen.
Doch zunächst wurde nach dem Frühstück die Schmutzwäsche eingesammelt und durch das riesige Bischofshaus in das Waschzimmer gebracht. Dort fanden wir eine halbautomaische Waschmaschine vor, die uns von der Ehefrau des Bischofs Betty erklärt wurde. Die Wäsche wurde eingeseift, bevor sie in die Maschine kam und beim ständigen Wechsel der Wäsche zwischen Waschen, Trocknen, Spülen, Trocknen wurde der Boden langsam immer feuchter, und nachdem auch einige Spritzer Seife daneben gegangen waren, konnte ich unfreiwillig einige Runden Schlittschuh um den Einseiftisch fahren - oder besser gesagt Schlittfuß, den wir waren alle barfuß.
Während einer durch Stromausfall bedingten Waschpause hatte ich Zeit, mich mit Referend Joslin zu unterhalten. Dieser bestätigte uns, was wir bisher schon gehört hatten: Die Regenzeit in diesem Jahr will kein Ende nehmen und die starken Regenfälle werden zu einem echten Problem für die Bauern. Joslin befürchtet, dass es unter den Kleinbauern nun noch mehr Selbstmorde geben wird.
Auch bei unserem ersten Treffen mit dem Bischof, der bis dahin zu einer Konferenz in Kochi war, zeigte dieser uns Fotos auf seinem Smartphone von Erdrutschen, die halbe Dörfer weggerissen hatten. Die Folgen der andauernden Regenzeit bereiteten auch ihm Sorgen. Doch viel mehr als die Menschen zu besuchen, ihnen Trost zu spenden und ihre zerstörten Dörfer zu dokumentieren bleibt ihm nicht zu tun.

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