Sonntag, 27. Oktober 2013

... in Indien (#12)

Teeplantagen und Gewürzstadt Kumili zum Zweiten
 
Am Dienstag trifft sich unsere ganze Gruppe »bei uns« (Eberhard und mir) auf der Teeplantage. Obwohl wir uns gerade mal einen Tag nicht gesehen haben, ist es herzliches Wiedersehen.
Gemeinsam absolvieren wir noch einmal das Besichtigungsprogramm, das Eberhard und ich bereits am Tag zuvor hatten. Nur der Teil Wald rund um den Stausee mit Sahu entfällt.
Die Gruppe erfährt nun, was wir am Tag zuvor schon gehört haben: Zu unserer Verwunderung sind die Teesträucher eigentlich Teebäume, die durch Beschnitt wie ein Bonsai auf Hüfthöhe gehalten werden. Sie werden bis zu 100 Jahre alt, wobei nach 70 Jahren die Qualität des Tees nachlässt. Für den Tee werden nur die oberen fünf Blätter der frischen Triebe geerntet. Die ersten vier bis fünf Jahre erfolgt die Ernte per Hand, danach mit einer Art Heckenschere. Doch auch hier hält der Fortschritt Einzug. Die neuen Plantagen werden so gepflanzt, dass die Sträucher nicht mehr scheinbar »wild durcheinander« wachsen, sondern in geraden Reihen. Diese kann man später mit einer speziellen Motorsense abernten. Wie sich an den Heckenscheren ein Auffangkorb befindet, hat die Motorsense einen über zwei Meter langen Auffangsack und wird von zwei Männern geführt.
Nach dem Mittagessen entschließen wir spontan nach Kumili zu fahren, der Gewürzstadt nahe des Grenzpasses, die bei unserem ersten Besuch wegen eines Streiks geschlossen war. Heute haben die Geschäfte alle geöffnet und wir decken uns wieder mit Gewürzen und Schokolade aus frischem Kakao ein. Also die Damen decken sich wieder mit Gewürzen ein. Was sie mit den Gewürzen von letzter Woche zwischenzeitlich angestellt haben, weiß ich nicht. Was ich mit der Schoki angestellt habe, dagegen schon.
 
Auf dem Rückweg teilt sich unsere Gruppe in zwei Hälften. Wir fahren zu viert mit
Referend Luke eine abgelegene Kirche besuchen. Der Pfarrer dort bietet uns Tee und einen Snack an, wie immer hier in Indien. Stolz zeigt er uns seine Familie, seine Ziegen, sein Hund, seine Hühner und seinen Dachgarten auf der Garage. Der Lohn ist wohl nicht besonders üppig und der nächste Laden ist weit, sodass der Pfarrer größtenteils Selbstversorger ist.
Danach geht es nach Einbruch der Dunkelheit zurück in unsere Kolonial-Villa in den Teeplantagen.

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