Sonntag, 27. Oktober 2013

... in Indien (#11)

Der erste Tag im Tee
 
Auf dem Anwesen von Familie King inmitten der Teeplantagen beginnt unsere zweite Woche in Indien. Vor wenigen Tagen an unserem eigentlichen Ziel East Kerala angekommen, wurde unsere 10-köpfige Gruppe auf fünf kleine Teams aufgeteilt, die in verschiedenen Familien das Leben in Indien kennenlernen dürfen.
Mit Bediensteten, die den Fünf-Uhr-Tee servieren sind Eberhard Hampel und ich nicht unbedingt in dem Indien, das wir sehen wollen, doch gehört eben auch dies zum Subkontinent. Die unterschiedlichen Erfahrungen der einzelnen Teams werden am Ende der Reise zusammengetragen.
Wiegen der Tee-Ernte am Straßenrand
Nach dem Frühstück starten wir am Montagmorgen zu einer Besichtigung der Kardamom-Manufaktur und werden dann von unserem Fahrer Simon in die Teefabrik gebracht, in der wir eine Privatführung genießen. Wieder im Jeep zeigt uns Simon einen Teil der etwa 1 000 Hektar großen Plantage, auf der nicht nur Tee, sondern auch Pfeffer, Kardamom, Kakao und Kaffee wächst. Vanille würde hier auch wachsen, die Flächen werden derzeit jedoch anders genutzt, da der Marktpreis für Vanille derzeit einfach zu niedrig ist.
Tief in der Plantage treffen wir Sahu, der ab jetzt die Führung übernimmt. Eberhard und mich begeistert wiederum die Begeisterung, mit der Sahu uns vieles zu den Pflanzen, der Plantage und den Tieren erzählt. Wir essen Pfeffer direkt vom Strauch und Kardamom und naschen auch ein Stück Rinde, dass Sahu uns von einem Baum kratzt. Der Geschmack kommt uns bekannt vor, wir können ihn aber nicht zuordnen, unser indischer Begleiter kennt nur den englischen Namen und der sagt uns nichts.
Am Staudamm der Plantage treffen wir drei Männer, die dort ihr Lager aufgeschlagen haben, um zu fischen. Sie laden uns bald ein, eine Runde auf ihrem Bambus-Floß zu drehen. Ich lehne dankend ab, Eberhard, als alter Kanute, ist aber sofort dafür zu haben. Er schlägt sich auch sehr wacker und wäre erst beim Aussteigen fast noch baden gegangen.
»Check your legs!« sagt Sahu immer wieder zu uns und als wir ihn fragend anblicken greift er mehrmals wahllos ins Gras und hat jedes Mal einen sich windenden Blutegel zwischen den Fingern. Eberhard und ich checken jetzt ständig unsere Legs. Aber alles geht gut, keine blinden Passagiere im Jeep.
Am Nachmittag beenden wir unser Programm mit einem kleinen Spaziergang durch die Teeplantagen, beobachten und fotografieren die Teepflückerinnen, genießen die Landschaft, bei angenehmen 20 bis 25 Grad.

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