Samstag, 25. August 2018

Kopftücher verbieten, Bärte aber nicht?

Nachdem nun "Terre de Femmes" behauptet, das Kopftuch habe nichts mit Religion zu tun - ich frage mich, warum "Terre de Femmes" das plötzlich zu bestimmen hat -, werden wieder die Rufe nach einem Kopftuchverbot laut. Es habe nichts mit Religion zu tun, sei nur das Zeichen einer Frauen unterdrückenden Kultur, heißt es oft. Dem will ich grundsätzlich nicht widersprechen, nur kann man eben nicht alles über einen Leisten schlagen. Junge Muslima, die studiert haben und mit Examen ins Berufsleben möchten und dabei Kopftücher tragen, sind sicher nicht so stark unterdrückt, wie manche es behaupten. Die Frauen, die wirklich unterdrückt werden - die gibt es, das bestreite ich gar nicht -, würden mit einem Kopftuchverbot einfach nicht mehr die heimische Wohnung verlassen dürfen. Ein großer "Fortschritt" also.

Was mich aber nun noch viel mehr beschäftigt: Selbst wenn ich das Kopftuch von der Religion löse und es nur als Zeichen einer die Frauen unterdrückenden Kultur sehe, dann wäre es doch Vollbart bei den männlichen "Hardlinern" das Gegenstück dazu. Ein Zeichen für eine Frauen unterdrückende Kultur. Warum verlangt jetzt niemand, diesen Bart zu verbieten? Warum will man nur wieder über die Frauen fremdbestimmen? Selbst "Terre de Femmes"?


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CC-BY-ND Marc Stephan 2018

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